Trickbetrüger scheitern

Hzgt. Lauenburg / Stormarn (pmi/ots) – In den vergangenen Wochen wurde immer wieder darüber berichtet: Trickbetrüger treiben vielerorts ihr Unwesen und machen auch vor den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Stormarn nicht halt. Die Polizei warnte immer wieder vor den gängigen Betrugsmaschen Enkeltrick, Schockanruf und Falsche Polizeibeamte und gab den Bürgerinnen und Bürgern Tipps, wie sie sich im entsprechenden Verdachtsfall verhalten sollten.

Jüngst zeigte sich nun, dass die polizeiliche Prävention Früchte trägt. In den Abendstunden des 18. September kam es im Kreis Stormarn in gleich 20 Fällen zu entsprechenden Betrugsversuchen. In allen Fällen gaben sich die unbekannten Tatverdächtigen als vermeintliche Polizeibeamte aus und versuchten durch Vortäuschen falscher Tatsachen, an Informationen und Wertsachen der Bürgerinnen und Bürger zu gelangen. Betroffen waren die Ortschaften Lütjensee (9 Fälle), Großensee (7 Fälle), Hammoor (3 Fälle) sowie Trittau in einem Fall. Die bestens aufgeklärten Seniorinnen und Senioren erkannten in jedem einzelnen Fall den Betrugsversuch und handelten vorbildlich, sodass die Trickbetrüger mit ihrer Masche scheiterten. Ein Sachschaden ist nicht entstanden.

Dies bestätigt, wie bedeutsam die polizeiliche Aufklärungsarbeit ist. Daher warnt die Polizei erneut vor der Betrugsmasche „Falsche Polizeibeamte“: Die Polizei ruft sie niemals mit der Nummer 110 an. Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen und geben Sie niemals Informationen zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis. Legen Sie einfach auf. Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnungen und übergeben Sie niemals Wertsachen an diese. Beim geringsten Zweifel rufen Sie umgehend die Behörde an, von welcher die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer selbst heraus. Lassen Sie die Person in der Zwischenzeit vor der abgeschlossenen Tür warten. Lassen Sie sich einen Dienstausweis zeigen. Die Polizei wird Sie niemals um Herausgabe von Geldbeträgen oder Wertgegenständen bitten. Legen Sie im Zweifelsfall auf, und rufen die Polizei über den Notruf 110 an.

Schockanruf: Festnahme eines 22-jährigen Geldabholers

Krummesse (pmi/ots) – Ein 22-jähriger Tatverdächtiger konnte am 15. September 2025 gegen 16 Uhr von Beamten des Polizeireviers Ratzeburg nach vorangegangenem Schockanruf und Abholung eines hohen vierstelligen Geldbetrages in Krummesse vorläufig festgenommen werden.

Den Ermittlungen zufolge erhielt eine 84-jährige Geschädigte im Laufe des Montags den Anruf einer Täterin und eines Täters, die sich wahrheitswidrig zunächst als Klinikmitarbeiterin und als Staatsanwalt ausgaben. Die Anrufer gaukelten der Seniorin vor, dass ihr Sohn an einem Verkehrsunfall beteiligt sei, bei dem eine Person zu Tode kam. Nur durch Zahlung einer Kaution könne eine Inhaftierung ihres Sohnes abgewendet werden. Die unter Schock stehende Geschädigte wurde durch die Gesprächsführung mit den Tätern so manipuliert, dass sie der Aufforderung, Geld bereitzustellen und an einen Abholer zu übergeben, nachkam.

Dank aufmerksamer Nachbarn der Seniorin und der sofort eingeleiteten Fahndung durch die Polizeibeamten konnte in unmittelbarer Nähe der 22-jährige Geldabholer wenig später vorläufig festgenommen werden.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Lübeck wird der 22-jährige polnische Staatsangehörige im Laufe des 16. Septembers dem Haftrichter beim zuständigen Amtsgericht vorgeführt.

Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Aus aktuellem Anlass möchte die Polizei erneut ganz allgemein auf die Betrugsmaschen „Enkeltrick“ und „Schockanruf“ hinweisen. In jüngster Zeit ist es im Bereich der Polizeidirektion Ratzeburg wieder vermehrt zu entsprechenden Anrufen bei überwiegend älteren Bürgerinnen und Bürgern gekommen. Hierbei ist Folgendes zu beachten:

– Die Polizei ruft Sie niemals unter dem Polizeinotruf 110 an.
– Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer auf. So werden Sie Betrüger los.
– Werden Sie misstrauisch bei Forderungen nach schnellen Entscheidungen, Kontaktaufnahme mit Fremden sowie bei der Herausgabe von persönlichen Daten, Bargeld, Schmuck oder Wertgegenständen.
– Wählen Sie die 110 und teilen Sie den Sachverhalt der Polizei mit. Benutzen Sie nicht die Rückruftaste, da Sie sonst wieder bei den Tätern landen.
– Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
– Beraten Sie sich mit Ihrer Familie oder Personen, denen Sie vertrauen.
– Vergewissern Sie sich, ob der oder die Anrufer/in tatsächlich eine verwandte Person ist. Legen Sie auf und rufen Sie anschließend den angeblichen Verwandten selbst unter seiner bekannten Telefonnummer zurück.